Ergotherapie-Update: Betätigungszentrierung in der Ergotherapie (LWL-Schulen)
Seminarziel
Nach dem Seminar können die Teilnehmer:innen Betätigung und Klientenzentrierung durch das Betätigungsprofil, das COPM, die Betätigungsanalyse und betätigungsbasierte Zielformulierung in der Therapie einsetzen. Sie haben erste Ideen für betätigungsbasierte Interventionen und kennen die Voraussetzungen, um es im eigenen Arbeitsumfeld erfolgreich umzusetzen und zu etablieren.
Seminarinhalte
Die Teilnehmer:innen erhalten im Vorfeld der Weiterbildung einige Literatur, um sich auf das Thema einzustimmen. Sie werden dazu eingeladen, Videobeispiele ihrer Klienten mit Betätigungsbeispielen mitzubringen, damit wir während des Seminars mit diesem konkreten Alltagskontext arbeiten können. Vorteilhaft wäre, wenn in der Abteilung das Assessment COPM vorhanden wäre.
Modul 1 (2-tägig)
Betätigung
- Was ist Betätigung?
- Welche Besonderheiten sind beim Klientel der LWL-Einrichtungen zu berücksichtigen?
- Betätigungsziele benennen und clustern (Übung)
- Videobeispiele von Betätigungen in unterschiedlichen Kontexten, Diskussion
- Betätigung, Betätigungsentwicklung, Betätigungsprofil, Unterschied zwischen Betätigung und Therapie, Kapazität und Performanz, Physio und Ergo. Gelegenheit zur Erprobung.
Betätigung und Klientenzentrierung
- Wer ist Klient bei der Therapie in Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung?
- klientenzentrierte Gesprächsführung: Simulation im Plenum, evtl. vorhandene Videos anschauen
- Wie finde ich heraus, welche Betätigungen für den Klienten (das Klientensystem) wichtig sind? Übungen vom COPM mit Unterstützung von boo (box of occupation) in Kleingruppen
Klientenzentrierte Gesprächsführung
- Klientenzentrierte Gesprächsführung: offene Fragen und aktives Zuhören
- Übungen zu den offenen Fragen und dem aktiven Zuhören
- Besonderheiten bei unserer Klientel, z. B. Einsatz von Visualisierungshilfen (Karten, Fotos, Zeichnungen, …) beim Interview
COPM und boo
- Einsatz vom Betätigungsprofil beim COPM
- COPM mit Unterstützung von boo üben (betätigungs- und klientenzentriert)
- Erste Arbeitsgruppen zur Umsetzung in der eigenen Abteilung: was wird gewünscht, wie sieht die Umsetzung aus?
- Wie sind die Vorgaben der Einrichtung?
- Wie sehen die organisatorischen Vorgaben aus?
- Wie sind die derzeitigen strukturellen Voraussetzungen?
COPM bei Schüler:innen mit erheblichen Einschränkungen
- Zielformulierung
- Betätigung und Klientenzentrierung bei Menschen mit Mehrfacheinschränkungen
- Mögliche Umsetzung im Kontext Schule
Die Teilnehmer erproben das Gelernte anhand strukturierter Vorgaben in ihrer Alltagspraxis, reflektieren es anhand von Reflexionsbögen und in Modul 2 werden die Ergebnisse evaluiert.
Modul 2 (1-tägig)
Vertiefung und Evaluation der Erprobungsphase
- Videos (von den Teilnehmern) von COPM- Interviews anschauen: gute Momente, schwierige Momente, Lösungen, Strategien, andere Vorgehensweisen, Übungen Gesprächsführung
- Betätigungsprofil, Betätigungsanalyse, Zielformulierung, Maßnahmenplan
- Vorstellung eines konkreten Change- Managements für die Umsetzung betätigungszentrierter Ergotherapie
Referentin: Gaby Kirsch Ergotherapeutin, systemische Coachin
Termine
Referentin / Referent
Gaby Kirsch
Paderborn
Ansprechperson